Alkohol - Luxemburgischer Aktionsplan gegen Alkoholmissbrauch (PALMA)

Der Luxemburgische Aktionsplan gegen Alkoholmissbrauch (Plan d’Action Luxembourgeois contre le Mésusage de l’Alcool - PALMA) ist das Ergebnis eines seit mehreren Jahren in Luxemburg laufenden Prozesses zur Bewältigung eines großen Problems der öffentlichen Gesundheit, dem schädlichen Alkoholkonsum.

Alkohol wurde als großes Risiko für die öffentliche Gesundheit identifiziert, das die Gesundheit während des gesamten Lebens, vom Embryo bis ins hohe Alter, beeinträchtigt und nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Einzelnen, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes hat. Alkohol ist die Ursache bzw. Folge von mindestens 60 medizinischen Erkrankungen und sein Konsum geht mit einem erhöhten Risiko für Verletzungen, Gewalt und Unfälle einher. Der Konsum von Alkohol ist mit einer geringeren wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem Auftreten von urbanen und sozialen Problemen wie Fehlzeiten, Produktivitätsverlust, Leistungsabfall und erhöhter Kriminalität verbunden.

Der Luxemburgische Aktionsplan gegen Alkoholmissbrauch (PALMA) ist Teil einer dreifachen Dynamik:

  1. Einer internationalen Dynamik, die auf dem Europäischen Aktionsplan zur Verringerung des schädlichen Alkoholkonsums (2012-2020) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basiert. Der Plan nennt 10 Bereiche, die für eine koordinierte nationale Politik zur Verringerung alkoholbedingter Schäden unerlässlich sind, und fordert die 53 Mitgliedstaaten auf, länderspezifische politische Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Einer europäischen Dynamik, die 2015 unter der luxemburgischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union im Rahmen seiner Strategie zur Verringerung alkoholbedingter Schäden vorangetrieben wurde.
  3. Einer nationalen Dynamik, die zum einen auf den politischen Willen zurückzuführen ist, die Gesundheit der Bürger zu schützen, und zum anderen auf den ersten Nationalen Krebsplan, der die Reduzierung von übermäßigem Alkoholkonsum, dem zweitgrößten Risikofaktor für Krebs, vorsieht.

Ziele von PALMA

Die wichtigsten Ziele von PALMA sind:

  • Reduzierung des Alkoholmissbrauchs und der damit verbundenen Schäden in Luxemburg;
  • Schaffung günstiger Umgebungen, die es der Bevölkerung ermöglichen, in jedem Lebensalter ein gesundes und vernünftiges Verhalten in Bezug auf den Konsum von Alkohol anzunehmen, wobei insbesondere junge Menschen geschützt werden sollen;
  • Organisation einer koordinierten therapeutischen und rehabilitativen Betreuung von Personen, die von Alkoholmissbrauch betroffen sind, und gleichzeitig Unterstützung der Angehörigen.

Die erwarteten mittel- und langfristigen Auswirkungen von PALMA sind:

  • Verringerung der alkoholbedingten Morbidität und Mortalität;
  • Verringerung der gesellschaftlichen Auswirkungen von Alkoholmissbrauch;
  • Entwicklung einer gemeinsamen Verantwortung der öffentlichen Behörden und der Zivilgesellschaft zur Verhinderung von Alkoholmissbrauch.

Maßnahmen und Aktionen von PALMA

PALMA ist um 6 Achsen herum organisiert, die in verschiedene Maßnahmen und Aktionen unterteilt sind, um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten:

  1. Die Governance zur Verringerung von alkoholbedingten Schäden soll in Partnerschaft mit den betroffenen Akteuren ein gesundes und vernünftiges Trinkverhalten und generell die Prävention fördern; außerdem geht es darum, den gesetzlichen Rahmen für die Regulierung des Inverkehrbringens von Alkohol anzupassen.
  2. Bei der Gesundheitsförderung und der Prävention von Alkoholmissbrauch wird ein starker Schwerpunkt auf die Sensibilisierung sowohl der Allgemeinbevölkerung als auch bestimmter Bevölkerungsgruppen (Schwangere, Jugendliche, am Arbeitsplatz usw.) und auf die Förderung der gemeinsamen und gemeinschaftlichen Verantwortung für den Alkoholmissbrauch (Sensibilisierung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und des Personals in sozialpädagogischen Einrichtungen) gelegt.
  3. Früherkennung von Alkoholmissbrauch, begleitet von Kurzintervention und Unterstützungsangeboten zur Orientierung der von Alkoholmissbrauch betroffenen Person.
  4. Verbesserung des Behandlungsverlaufs: von der therapeutischen Betreuung bis zur Rehabilitation und Risikominderung, wobei einerseits das Angebot an Pflegeleistungen und andererseits das Angebot an Pflegeunterkünften gestärkt und optimiert werden soll. Darüber hinaus sieht dieser Schwerpunkt die Entwicklung von Unterstützungs- und Begleitangeboten für die Angehörigen vor.
  5. Durch die Ausbildung von Fachkräften sollen die Kenntnisse und Kompetenzen von Fachkräften im Bereich Alkoholmissbrauch erweitert werden.
  6. Die Forschung soll durch die Durchführung von Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung des Wissens über Alkoholmissbrauch in Luxemburg beitragen.

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