Situation in Luxemburg

Derzeitige Lage

In Luxemburg ist Radon für ungefähr ein Drittel der natürlichen Belastung der Bevölkerung durch ionisierende Strahlung verantwortlich. Radon könnte eine mögliche Ursache für 5 bis 10 % der Fälle von Lungenkrebserkrankung sein, was bis zu 20 Fälle pro Jahr in Luxemburg ausmachen würde.

Nationale Aktionspläne für Radon

Zur Bewältigung der Langzeitrisiken durch eine Radonexposition wurde im November 2017 in der Folge der Umsetzung der Empfehlungen der europäischen Richtlinie 2013/59 Euratom von Ende 2013 ein neues luxemburgisches Regierungsprogramm mit dem Titel „Nationaler Aktionsplan zur Reduzierung der Radonkonzentration“ verabschiedet. Die neue Richtlinie enthält jetzt detaillierte Vorschriften über Radon im Innern von Gebäuden. Sie wurde im Jahr 2019 in nationales Recht umgesetzt. Somit wurde ein nationaler Referenzwert (NR) von 300 Bq/m3 für die Radonkonzentration für Luxemburg festgelegt, der für private Wohngebäude ebenso wie für Arbeitsstätten gilt.

Der zweite nationale Aktionsplan (2021–2028) enthält die von der luxemburgischen Regierung zu ergreifenden Maßnahmen in Bezug auf die Radonbelastung für die Jahre 2021 bis 2028. Das Ziel bleibt nach wie vor dasselbe, das heißt die Reduzierung der Radonbelastung für die luxemburgische Bevölkerung rund um folgende Prioritäten:

  • Prävention bei der Errichtung von Neubauten;
  • Reduzierung in Wohnungen, die sehr hohe Radonkonzentrationen aufweisen;
  • Identifizierung und Sanierung von Arbeitsstätten, die den nationalen Referenzwert überschreiten.

Radonkarte

Die Kartierung der radonbelasteten Gebiete in Luxemburg wurde im Vergleich zu der von Anfang der 90er Jahre aktualisiert. Sie stützt sich nach wie vor im Wesentlichen auf die Daten aus Untersuchungen privater Wohngebäude. Die neue Karte, die im Jahr 2016 veröffentlicht wurde, zeigt sogenannte „vorrangig“ zu behandelnde Gebiete. Zur Vereinfachung der grafischen Darstellung wurden die Kantone in drei Klassen eingeteilt:

  • weniger als 1 % der Gebäude liegen über dem Referenzwert von 300 Bq/m3
  • zwischen 1 und 5 % der Gebäude liegen über dem Referenzwert von 300 Bq/m3
  • 5 % der Gebäude weisen Konzentrationen über dem Referenzwert von 300 Bq/m3 auf

Den bis heute durchgeführten Messungen zufolge könnte der neue Referenzwert bei schätzungsweise 5 bis 10 % der Häuser überschritten sein. Daher wurde die Karte der radonbelasteten Gebiete erstellt. Hinweis: Der Referenzwert ist nicht mit einem Grenzwert zu verwechseln. Der Referenzwert ist vielmehr ein Wert, bei dessen Überschreitung etwaige Verbesserungs- und Sanierungsmaßnahmen empfohlen werden. Eine detailliertere Karte mit der durchschnittlichen Radonbelastung pro Gemeinde finden Sie auf dem Geoportal.

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