Natürliche und künstliche Quellen ionisierender Strahlung
Natürliche Quellen
Etwa 2/3 der Expositionen mit ionisierenden Strahlen sind auf natürliche Quellen zurückzuführen. Natürliche Quellen ionisierender Strahlung:
- Kosmische Strahlung
Sie stammt aus dem Weltraum und steigt mit zunehmender Höhe: Ein Bergbewohner oberhalb von 1.000 Metern Höhe bekommt 20 % mehr Strahlung ab als jemand, der am Meer wohnt. - Terrestrische oder Erdstrahlung
Der Mensch ist ständig dieser Strahlung aus dem Boden ausgesetzt, die man auch in Baumaterial für Gebäude findet, das aus dem Boden extrahiert wurde. - Radioaktivität in der Luft: Radon
Dieses von Natur aus radioaktive Gas ist geruchslos, farblos und inert (das heißt reaktionsträge). Es ist die Hauptquelle für natürliche Exposition nach Zerfall von natürlich in Erdschichten vorkommendem Uran (Boden, Gestein und Wasser). - Die Radioaktivität des menschlichen Körpers
Der menschliche Körper ist radioaktiv, weil der Mensch radioaktive Stoffe isst, trinkt und atmet, die von Natur aus in der Umwelt vorkommen. Diese Stoffe werden ständig vom menschlichen Körper aufgenommen und in Gewebe, Organe und Knochen integriert.
Ein Durchschnittskörper enthält etwa 40 Gramm Kalium.
Die Strahlung des menschlichen Körpers liegt bei etwa 120 Bq/kg, das sind 8.400 Bq für eine Person von 70 kg.
Ungefähr 1/1000 dieser 40 Gramm sind Kalium-40, ein radioaktives Kaliumsisotop.
Wie schütze ich mich vor Radioaktivität?
Es gibt 3 goldene Regeln, um sich vor Radioaktivität zu schützen. Die Auswirkungen von Strahlung verringern sich mit:
- der Distanz: Je weiter man von der Strahlenquelle entfernt ist, desto geringer die Dosis;
- Verwendung eines Schutzschilds: Beispielsweise bei einem Atomunfall würde das Verschanzen in der Wohnung als Schutzschild gegen die ionisierende Strahlung dienen;
- der Dauer der Exposition: Je kürzer die Exposition, desto geringer die Dosis.
Künstliche Quellen
Etwa 1/3 der Expositionen mit ionisierenden Strahlen sind auf künstliche Quellen zurückzuführen.
Künstliche Expositionsquellen:
- medizinischer Bereich
Bei medizinischen Bildgebungsuntersuchungen (Radiologie und Nuklearmedizin) sowie medizinischen Behandlungen wie der Strahlentherapie kommen ionisierende Strahlen zum Einsatz, die den Großteil der künstlichen Exposition ausmachen.
- nicht-medizinischer Bereich
Bestimmte Anwendungsbereiche in der Industrie, Nuklearanlagen und Altlasten machen nur einen geringen Teil der künstlichen Exposition mit ionisierenden Strahlen aus.
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