Hoher Blutdruck: einfache Schutzmaßnahmen

Blutdruck

Der (arterielle) Blutdruck ist der Druck, den das Blut auf die Arterienwände ausübt.

Dieser Druck wird in 2 Werten gemessen:

  • systolischer Blutdruck: Dies ist der Druck, der in dem Moment gemessen wird, in dem das Herz schlägt und das Blut in die Gefäße pumpt;
  • diastolischer Blutdruck: Dies ist der Druck, der in dem Moment gemessen wird, in dem das Herz ruht und sich zwischen 2 Schlägen wieder mit Blut füllt.

Ein normaler Blutdruck liegt bei etwa 130/80 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule):

  • 130 mmHg für den systolischen Druck; und
  • 80 mmHg für den diastolischen Druck.

Bluthochdruck

Wenn der Blutdruck zu hoch ist, spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie).

Bluthochdruck wird definiert als:

  • systolischer Druck ≥ 140 mmHg; und
  • diastolischer Druck ≥ 90 mmHg.

Bluthochdruck kann schwere medizinische Komplikationen mit sich bringen

Es ist wichtig, seinen Blutdruck zu kennen. Im Allgemeinen ist ein erhöhter Blutdruck symptomfrei. Allerdings kann Bluthochdruck lebenswichtige Organe wie das Herz, das Gehirn oder die Nieren schädigen.

Zu hoher Blutdruck erhöht das Risiko von:

  • Herzinfarkt;
  • Herzinsuffizienz;
  • Schlaganfall;
  • Nierenerkrankungen;
  • Augenproblemen;
  • sexuellen Störungen usw.

In Luxemburg weiß 1 von 2 Personen nicht, dass sie hohen Blutdruck hat

Bluthochdruck ist eine häufige Erkrankung, von der Betroffene aber häufig nichts wissen.

In Luxemburg hat das LIH (Luxembourg Institute of Health) eine Studie über Bluthochdruck, seine beeinflussbaren Risikofaktoren und geographische Verbreitung durchgeführt.

Diese Studie mit dem Titel „ORISCAV-LUX“ (2007-2008) hat Folgendes gezeigt:

  • Unter den Bewohnern Luxemburgs im Alter von 25-65 Jahren haben 31 % einen erhöhten Blutdruck.
  • Die Hälfte davon weiß nichts von ihrem zu hohen Blutdruck. 
  • Diejenigen, die wissen, dass ihr Blutdruck zu hoch ist, werden oft nicht ausreichend kontrolliert und behandelt.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

  • Wenn Ihr systolischer Blutdruck bei 200 mmHg oder mehr liegt und
    Ihr diastolischer Blutdruck bei 120 mmHg oder mehr.

  • Wenn Ihr systolischer Blutdruck regelmäßig über 140 mmHg liegt und
    Ihr diastolischer Blutdruck über 90 mmHg.

  • Wenn Sie folgende Symptome haben:
    • Kopfschmerzen im Nackenbereich morgens nach dem Aufstehen;
    • Atemlosigkeit schon bei leichter Anstrengung.

Einfache Maßnahmen für einen gesunden Blutdruck

Eine gute Lebensführung kann helfen, den Blutdruck zu senken. Hier einige Tipps zur Vorbeugung gegen Bluthochdruck sowie zur besseren Regulierung Ihres Blutdrucks.

Gewichtszunahme vermeiden

  • Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.
  • Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt, ob er Ihnen eine Diät verschreiben kann, um überschüssige Pfunde loszuwerden.

Körperliche Aktivität

  • Betätigen Sie sich regelmäßig körperlich: etwa 45 Minuten 3- bis 4-mal die Woche.

Extremen und sehr intensiven Sport vermeiden

  • Besser ist moderater bis mittelintensiver Sport wie Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen usw.
    Krafttraining sowie extreme und sehr intensive Sportarten können den Blutdruck erhöhen.

Zu viel Salz vermeiden

  • Meiden Sie Lebensmittel mit hohem Salzgehalt:
    • Fleisch- und Wurstwaren;
    • Chips;
    • bestimmte Konserven;
    • Fertigsuppen;
    • Fertiggerichte usw.

Salz hat die Eigenschaft, Wasser in den Arterien zurückzuhalten, was dazu beiträgt, dass der Blutdruck steigt.

Wenn Sie Medikamente zur Senkung des Blutdrucks einnehmen, wirken diese besser, wenn Sie solche Lebensmittel meiden.

Alkoholmissbrauch meiden

  • Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein. Zu viel Alkohol kann sich ungünstig auf Ihren Blutdruck auswirken.

Für risikoärmeren Konsum wird empfohlen, dass gesunde Erwachsene sich wie folgt beschränken:

  • 1 Glas Bier (25 cl) oder Wein (10 cl) am Tag für Frauen;
  • 2 Glas Bier (25 cl) oder Wein (10 cl) am Tag für Männer.

Das Rauchen aufgeben

  • Rauchen beschleunigt den Herzschlag und erhöht den Blutdruck. Dies führt zu einem erhöhten Bluthochdruckrisiko und Durchblutungsstörungen in Venen und Arterien.
  • Durch das Rauchen werden die Arterien verstopft. Man spricht dann von Arteriosklerose. Die häufigste Ursache für Herzinfarkt ist Arteriosklerose.

Viel Obst und Gemüse essen

  • Das Kalium in Obst und Gemüse hilft, den Blutdruck zu senken.
  • Alle Obst- und Gemüsesorten sind gut für Ihre Gesundheit: frisch, gefroren, als Konserve, getrocknet oder gefriergetrocknet.
  • Wichtig ist, alles frische Obst und Gemüse mit Trinkwasser gut abzuspülen, um Bakterien, Pestizide oder Insektizide vollständig zu entfernen.

Jeden Tag etwas Zeit zum Entspannen, Loslassen und Ausruhen

  • Stress kann den Blutdruck erhöhen. Wenn man zur Ruhe kommt, sinkt der Blutdruck.

Messen Sie Ihren Blutdruck

Es kann sein, dass Ihr Arzt Sie auffordert, Ihren Blutdruck im Auge zu behalten. So kann er feststellen, ob ihr Blutdruck im Alltag unter Kontrolle ist.

Vergessen Sie nicht, in diesem Fall Ihre Werte bei jeder Messung zu notieren, damit Sie sie nicht vergessen.

Blutdruckmessgerät prüfen lassen

Es gibt zahlreiche verschiedene Geräte zur Messung des Blutdrucks: Lassen Sie Ihr Gerät in einer Klinik prüfen, um sicherzugehen, dass die gemessenen Werte auch richtig sind.

Lassen Sie Ihren Blutdruck in der Apotheke messen

Die meisten Apotheken verfügen über ein Blutdruckmessgerät. Wenn Sie sich für diese Lösung entscheiden, beachten Sie die Anweisungen, damit die Werte nicht verfälscht werden.

Blutdruck nicht zu oft messen

Wenn empfohlen wird, Ihren Blutdruck zu kontrollieren, ist es auch wichtig, ihn nicht zu oft zu messen. Wer seinen Blutdruck zu häufig misst, macht sich selbst nervös und erhöht den Blutdruck allein dadurch.

  • Wenn Ihr Blutdruck im Allgemeinen normal ist:
    Messen Sie Ihren Blutdruck einmal alle 2 Wochen und notieren Sie Ihre Werte, um sie nicht zu vergessen.
  • Wenn Ihr Blutdruck erhöht ist:
    Messen Sie Ihren Blutdruck dreimal am Tag und notieren Sie Ihre Werte bei jeder Messung, um sie nicht zu vergessen.
  • Wenn Sie sich nicht gut fühlen,
    Blutdruck messen.

 

Bluthochdruck: Bin ich anfälliger für das Coronavirus/COVID-19?

Bluthochdruck tritt in verschiedenen Schwerestadien auf. Langfristig und insbesondere bei schlechter Blutdruckkontrolle können bestimmte Organe leiden: die Nieren, das Gehirn, das Herz. Dann spricht man von Bluthochdruck mit Komplikationen.

Bestimmte chronische Erkrankungen wie beispielsweise Komplikationen durch Bluthochdruck erhöhen das Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung. Patienten mit Komplikationen durch Bluthochdruck gelten als vulnerabel und anfälliger für eine COVID-19-Infektion. Unter den hospitalisierten COVID-19-Patienten auf der Intensivstation leidet ein Drittel bis die Hälfte unter Bluthochdruck mit Komplikationen, häufig in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Alter oder Diabetes.

Diese Patienten müssen daher unbedingt einige wichtige Maßnahmen beachten:

  • gewissenhaft die Barrieremaßnahmen einhalten: Die Vorbeugung gegen eine Infektion ist noch immer das wirksamste Mittel gegen einen schweren Verlauf;
  • gewohnte Behandlungen nicht unterbrechen;
  • beim Hausarzt weiterhin die regelmäßige Blutdruckkontrolle durchführen lassen. Die lückenlose Kontrolle und Behandlung ist sehr wichtig.

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