Hirntod
Der Hirntod wird mit dem Tod eines Menschen gleichgesetzt. Er bedeutet, dass das Gehirn irreversibel zerstört ist. Es handelt sich um einen ischämischen, nekrotischen Prozess im Gehirn infolge eines Stillstands des Blutkreislaufs trotz weiterer Herzaktivität.
Wenn das Gehirn zerstört ist, können Ärzte nichts mehr tun, um das Leben des Patienten zu retten.
Ursachen für Hirntod
Die häufigste Ursache für Hirntod ist ein Schlaganfall.
Weitere Ursachen für Hirntod sind:
- Anoxie (abrupter Sauerstoffmangel);
- Vergiftung;
- Schädelhirnverletzung ohne Verbindung zu einem Verkehrsunfall.
Diagnose des Hirntods
Die Diagnose des Hirntods erfolgt nach gesetzlich vorgegebenen klinischen Kriterien. Sie wird von zwei Ärzten gestellt, die unabhängig von den medizinischen Teams zur etwaigen Entnahme und Transplantation von Organen sind.
In Luxemburg sind mehrere Untersuchungen verpflichtend, die alle als Ergebnis den Tod des untersuchten Patienten ergeben müssen.
- Eine neurologische Untersuchung wird durchgeführt. Das Ziel ist es, festzustellen, ob beim Patienten, der keinerlei spontane Aktivität und keinerlei Schmerzreaktionen mehr zeigt, noch Hirnstammreflexe feststellbar sind.
- Die neurologische Untersuchung wird durch einen Apnoetest vervollständigt, bei dem festgestellt wird, ob die Atmung des möglichen Organspenders nur noch durch das Beatmungsgerät aufrechterhalten wird.
- Die klinische neurologische Untersuchung wird anschließend durch paraklinische Untersuchungen bestätigt.
- Die völlige Abwesenheit von Restsignalen im Elektroenzephalogramm (EEG) muss gezeigt werden. Im EEG muss die Kurve der somatosensorisch (durch Nervenreizung) und akustisch (durch Schall) evozierten Potenziale jeweils isoelektrisch sein, das bedeutet eine gerade Nulllinie.
- Die letzte Untersuchung, die zum Beweis des Hirntodes des Organspenders vorgeschrieben ist, umfasst eine Karotisangiographie und eine kontralaterale Vertebralisangiographie zur Bestätigung des fehlenden Blutflusses ins Gehirn.
Organentnahme
Wenn der Hirntod einer Person festgestellt wurde, können die übrigen Organe dieser Person mithilfe von künstlicher Beatmung und anderen Techniken zum Aufrechterhalt des Herzkreislaufs für einige Stunden bis Tage weiter in einem funktionellen Zustand gehalten werden.
Erst wenn alle Versuche zum Erhalt des Lebens der verstorbenen Person fehlgeschlagen sind, wird eine Organentnahme in Erwägung gezogen.
Dies ist ein ganz besonderes Konzept: Ein Toter wird weiter behandelt, um andere behandeln und retten zu können.
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