(Cancer du sein) Brustkrebs: Mammografie-Programm
Das „Mammografie-Programm“ (Programme Mammographie - PM) ist das nationale Programm zur Früherkennung von Brustkrebs in Luxemburg.
Es richtet sich an alle Frauen zwischen 45 und 74 Jahren und empfiehlt alle 2 Jahre eine Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs. Die Mammografie ist im Rahmen dieses Programms kostenlos.
Die Brustkrebsfrüherkennung ist nur mithilfe einer Früherkennungsmammografie möglich.
Mammografie
Die Mammografie ist eine medizinische Bildgebungstechnik auf der Basis von Röntgenstrahlen. Sie ist aktuell die beste Methode zur Erkennung von Brustkrebs. Sie zeigt kleine Anomalien auf, die beim Abtasten noch nicht erkannt würden.
Diese Anomalien im Brustgewebe, die weder sichtbar noch tastbar sind, könnten ein möglicher Hinweis auf Krebs sein.
Ziele des PM
- Früherkennung kleiner Brusttumoren von unter 10 Millimetern;
- Verringerung der Anzahl an Brustbiopsien wegen gutartiger Läsionen;
- Erhöhung der Fälle, bei denen die Brust erhalten bleiben kann;
- Verbesserung der Qualität der Früherkennung und medizinischen Betreuung von Frauen, denen ein diagnostisches Verfahren empfohlen wurde;
- auf lange Sicht: Reduktion der Mortalität durch Brustkrebs.
Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn die Mehrheit der betroffenen Frauen am PM teilnimmt.
Ablauf des PM
Wie kann ich am PM teilnehmen?
In Luxemburg werden Frauen zwischen 50 und 70 Jahren alle 2 Jahre eingeladen, eine Früherkennungsmammografie durchführen zu lassen. Sie müssen bei der Nationalen Gesundheitskasse (Caisse nationale de santé - CNS) versichert sein und in Luxemburg wohnen.
Auch wenn Sie nicht in Luxemburg wohnen, dürfen Sie trotzdem am PM teilnehmen, wenn Sie der Nationalen Gesundheitskasse angehören.
Die Mammografie muss im Großherzogtum Luxemburg erfolgen, und das Ergebnis der Früherkennungsuntersuchung muss einem Arzt übermittelt werden. Ein im Ausland praktizierender Arzt kann ebenfalls dieses Ergebnis empfangen, wenn gewünscht.
Wo bekomme ich einen Termin für eine Mammografie?
Sie können in einem der zugelassenen radiologischen Zentren Ihrer Wahl einen Termin vereinbaren, vorzugsweise 3 bis 4 Wochen vor Ihrer jährlichen Untersuchung beim Gynäkologen oder behandelnden Arzt.
Achtung: im Rahmen des PM ist nur ein Termin möglich – Sie können nicht mehrere Termine in verschiedenen Früherkennungszentren vereinbaren. Nur der erste vereinbarte Termin ist für eine Untersuchung gültig.
Welche sind die zugelassenen radiologischen Zentren?
Welche Dokumente muss ich zur Untersuchung mitbringen?
- Sozialversicherungsausweis (CNS) und Personalausweis.
- Bringen Sie außerdem Ihre Einladung sowie Ihren Behandlungsbon (8V53) mit.
- Wenn Sie bereits kürzlich im Ausland eine Mammografie vornehmen haben lassen und Bilder oder eine CD davon haben, dann wäre es wichtig, diese auch mitzubringen. Der Radiologe kann dann die 2 Mammografien vergleichen und leichter mögliche Veränderungen identifizieren. Es ist wichtig, neuere Bilder oder eine CD mitzubringen. Der Radiologe kann dann die 2 Mammografien vergleichen und leichter mögliche Veränderungen identifizieren.
Praktische Tipps für den Tag der Untersuchung
- Tragen Sie leicht abzulegende Kleidung.
- Um die Bildqualität nicht zu beeinträchtigen:
- Verwenden Sie kein Deodorant, keinen Puder und keine Körperlotion.
- Tragen Sie insbesondere auf den Brüsten und an den Achseln kein Parfüm.
- Tragen Sie am Oberkörper keinen Schmuck.
Wie läuft die Früherkennungsuntersuchungen ab?
- Die Mammografie dauert einige Minuten. Planen Sie insgesamt allerdings 20 bis 30 Minuten ein.
- Während dieser Zeit werden Sie von einem medizinisch-technischen Radiologieassistenten (assistant technique médical de radiologie - ATM) betreut, der auch die Mammografie durchführt.
- Für die Mammografie müssen Sie sich obenrum frei machen.
- Jede Brust wird zur Untersuchung einige Sekunden lang zwischen zwei Platten gehalten. Dies kann etwas unangenehm sein, aber es dauert nicht lange.
- Bei Bewegungseinschränkungen kann die Mammografie auch in sitzender Position durchgeführt werden.
Was passiert nach der radiologischen Untersuchung?
Ihr Mammogramm wird nacheinander von 2 voneinander unabhängigen Radiologen ausgewertet.
- Für die erste Auswertung wird es an einen vom Früherkennungszentrum ausgewählten Radiologen weitergeleitet.
- Anschließend werden die Bilder zur zweiten Auswertung an den Radiologen des Koordinationszentrums geschickt. Dieser beurteilt die Bilder, ohne die Einschätzung des ersten Radiologen zu kennen.
Der erste Radiologe kann Ihnen also nicht sofort das Ergebnis mitgeben, denn er muss auf die zweite Auswertung warten, um zu einer definitiven Interpretation Ihres Mammogramms zu kommen.
Wenn die Interpretationen dieser beiden Radiologen voneinander abweichen, erfolgt eine „dritte Auswertung“ in Form eines Gesprächs zwischen den beiden beteiligten Radiologen.
Wie werden die Untersuchungsergebnisse kommuniziert?
Einige Tage nach der Mammografie wird immer ein Schreiben zu der Patientin und zu ihrem Arzt geschickt. Diese Zeit ist notwendig für die Auswertung Ihrer Mammografie durch die beiden unabhängigen Radiologen.
Ein zweiter (im Großherzogtum Luxemburg oder auch im Ausland praktizierender) Arzt kann auf Wunsch der Patientin auch eine Kopie erhalten.
Unauffälliges Ergebnis
- Dies bedeutet, dass die Mammografie keinerlei Anomalien aufweist und keine weiteren Untersuchungen empfohlen werden.
- Trotzdem wird weiterhin die jährliche klinische Untersuchung im Rahmen des routinemäßigen Arztbesuchs empfohlen.
- Bis zu Ihrem 70. Lebensjahr werden Sie weiterhin alle 2 Jahre eingeladen.
Auffälliges Ergebnis
- Dies bedeutet, dass die Radiologen eine Anomalie festgestellt haben. Dies kommt bei etwa 8 % der durchgeführten Mammografien vor.
- In diesem Fall sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, um dieser Anomalie weiter auf den Grund zu gehen. Diese umfassen normalerweise eine zusätzliche Mammografie, Ultraschall, MRT oder auch eine Biopsie. In den meisten Fällen wird die Anomalie als gutartig, also als nicht krebsartig identifiziert, aber sicher ist sicher.
- Ihr Arzt erhält die Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen sowie eine Empfehlung zur Art der im Folgenden durchzuführenden Untersuchungen per Einschreiben. Ihr Arzt erklärt Ihnen das Ergebnis, er untersucht Sie und verschreibt Ihnen die zusätzlichen Untersuchungen, die er für erforderlich und angemessen hält. Diese Konsultation ist kostenlos, wenn Sie den Bon E20 unterschreiben, der Ihrem Arzt zugeschickt wurde.
- Wenn kein Krebs festgestellt werden konnte, werden Sie weiterhin alle 2 Jahre eingeladen.
- Im Fall von Krebs werden Sie sofort behandelt.
- Zur weiteren Abklärung können der Arzt und die Radiologen Ihnen auf Wunsch eine Kopie Ihrer Befunde aushändigen. Sie informieren außerdem das Koordinationszentrum mit einer Kopie Ihrer Untersuchungsergebnisse sowie ihrer Einschätzung für den zuständigen Arzt. Um die Qualität des Früherkennungsprogramms einschätzen zu können, muss der Verantwortliche für das Mammografie-Programm nämlich über die Ergebnisse zusätzlicher Untersuchungen unterrichtet werden. Dieser ist natürlich streng an die Schweigepflicht gebunden.
Vorteile der Früherkennung
Frühzeitige Erkennung
Die Mammografie ermöglicht es, schon kleine Tumoren zu erkennen, die im Allgemeinen noch nicht metastasiert haben. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung erhöhen die Chancen auf Überleben und vollständige Genesung.
Bessere Lebensqualität dank weniger aggressiver und wirksamerer Behandlungen
Die Früherkennung eines Tumors ermöglicht im Allgemeinen eine weniger aggressive Behandlung. Beispielsweise könnte man durch eine Operation die Brust erhalten und in manchen Fällen auch auf die Chemotherapie verzichten. So werden Nebenwirkungen vermieden und die Lebensqualität während und nach der Erkrankung erhalten.
Beitrag zur Senkung der Mortalität durch Brustkrebs
Die Früherkennung und Fortschritte in der Behandlung tragen zu einer Senkung der Mortalität im Zusammenhang mit Brustkrebs bei Frauen in der betroffenen Altersgruppe bei.
Jedes Jahr sterben in Luxemburg etwa 72 Frauen über 50 Jahren an Brustkrebs. Frauen, die ab 50 Jahren alle 2 Jahre an einem Früherkennungsprogramm teilnehmen, senken dadurch ihr Risiko, an Brustkrebs zu versterben.
Ein beruhigendes Gefühl dank der Qualitätskontrolle im Rahmen des Früherkennungsprogramms
Die Frauen profitieren von einer Untersuchung nach höchsten Qualitätsanforderungen, die regelmäßig kontrolliert und attestiert werden.
Unannehmlichkeiten und Risiken der Früherkennung
Diagnose und Behandlung wenig fortgeschrittener Krebsformen
Manche Krebsformen entwickeln sich derart langsam, dass sie keinerlei Folgen für die Gesundheit der Person haben. In diesem Fall würde die Person an etwas anderem sterben, und die Früherkennung von Krebs ist wenig hilfreich.
Allerdings ist es nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nicht möglich, formell zwischen Krebsarten, die fortschreiten werden (was häufiger der Fall ist), und solchen, die sich kaum weiterentwickeln werden oder keine Folgen für die Gesundheit der betroffenen Frau haben werden (etwa 10 % der erkannten Krebsfälle), zu unterscheiden. Diese Krebsfälle würden ohne Mammografie nicht entdeckt werden. Man spricht hier von „Überdiagnostik“.
Auch ist es möglich, dass manche dieser kaum fortschreitenden Krebsfälle behandelt werden, ohne dass dies nötig wäre oder im jeweiligen Umfang nötig wäre. Man spricht hier von „Überbehandlung“.
In zahlreichen Studien hat man versucht, Krebsarten zu identifizieren, die wahrscheinlich kaum fortschreiten werden, um in jeder individuellen Situation angemessenere Behandlungen vorzuschlagen.
Falsch positive Ergebnisse oder Fehlalarm
Wenn in der Mammografie Anomalien festgestellt werden, sind weitere Untersuchungen notwendig, um diese näher zu bestimmen. In den meisten Fällen stellt sich am Ende heraus, dass die Veränderungen gutartig sind und es sich nicht um Brustkrebs handelt. Dann spricht man von einem falsch positiven Ergebnis, das sehr beängstigend und belastend sein kann.
Auftreten von Krebs zwischen zwei Mammografieuntersuchungen: Intervallkrebs
Manche Krebsformen sind in der Mammografie nicht erkennbar oder werden von den Radiologen übersehen, andere können nach der Früherkennungsmammografie rasant fortschreiten.
In diesem Fall spricht man von „Intervallkrebs“. Dies ist aber selten.
Der Abstand zwischen den Mammografien von 2 Jahren wurde auf der Grundlage zahlreicher statistischer Untersuchungen festgelegt, um gleichzeitig die Anzahl der Fälle von Intervallkrebs zu minimieren und die Exposition der Frauen mit Röntgenstrahlen gering zu halten.
Strahlenbelastung durch die Mammografie und Krebsrisiko
Die für eine Mammografie erforderliche Dosis Röntgenstrahlen ist sehr gering, da heutzutage hochwertige radiologische Geräte zum Einsatz kommen, deren Kontrollen gesetzlich vorgeschrieben sind. Nach den Wechseljahren ist das Risiko, durch die Strahlung bei der regelmäßigen Mammografie an Brustkrebs zu erkranken, praktisch gleich null. Bei jüngeren Frauen ist dieses Risiko höher.
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