Projekt „Radiologische Patientenakte“ (eSanté - CARA)
Nach einem vorangegangenen Pilotprojekt, das die technische Machbarkeit des Datenaustausches aus den RIS-PACS-Systemen und die Erstellung eines strukturierten Katalogs der durchgeführten Maßnahmen nachgewiesen hatte, beschloss das Ministerium für Gesundheit (Ministère de la Santé) im Herbst 2008 den Start der 2. Phase des Projekts „Radiologische Patientenakte“ (Carnet radiologique), das aufgrund der Einbindung in das nationale Programm eSanté auch eSanté-CARA genannt wird.
Projektziele
Die Anzahl der in Luxemburg durchgeführten radiologischen Untersuchungen ist hoch. Einige Untersuchungen werden wiederholt, da der Arzt nicht darüber informiert ist, dass diese Untersuchungen bereits durchgeführt wurden, und keinen Zugang zu den Ergebnissen hat. Dadurch haben die Patienten ein erhöhtes Risiko einer übermäßigen Strahlenexposition. Eines der grundlegenden Ziele der radiologischen Patientenakte ist es, die Strahlenbelastung der Bevölkerung zu begrenzen und die Daten über die durchgeführten radiologischen Untersuchungen zu statistischen Zwecken zu sammeln, um die Strahlenbelastung der Bevölkerung und den Bedarf an bildgebenden Verfahren (insbesondere im Hinblick auf die Planung von Großgeräten) zu bewerten.
Die Ergebnisse des Projekts werden auch dazu beitragen, die klinische Betreuung der Patienten zu verbessern, indem die radiologische Vorgeschichte des Patienten den verschreibenden Ärzten oder einem anderen befugten Arzt zur Verfügung gestellt wird. Diese Vorgeschichte ist Teil der Patientenakte, die mit Zustimmung des Patienten den Zugriff, die Nutzung und die Weitergabe persönlicher medizinischer Informationen ermöglicht. Es wird eine Senkung der Gesundheitskosten durch eine Verringerung von redundanten radiologischen Eingriffen erwartet.
Das Projekt hat später zum Ziel, anhand der Untersuchungsvorgeschichte einen Online-Zugriff auf die radiologischen Bilder zu ermöglichen, die der Diagnose zugrunde lagen. In einem 1. Schritt soll der Zugriff auf Bilder, die die diagnostizierte Pathologie am besten illustrieren, möglich sein und in einem 2. Schritt der Zugriff auf Bilder, die für eine eventuelle erneute Befundung wichtig sind.
Projektumfang
Das Projekt sieht Folgendes vor:
- einen Dienst zum Austausch von Bildbefunden zwischen berechtigten Gesundheitsfachkräften über die künftige gemeinsame Patientengesundheitsakte;
- einen Dienst für den Austausch von Bildbefunden zwischen dem bildgebenden Dienst und dem verschreibenden Arzt;
- eine gewisse Standardisierung der verwendeten Terminologie durch einen Zentralkatalog, der bestimmte Grundelemente der durchgeführten Untersuchung beschreibt;
- eine schrittweise Strukturierung und Standardisierung des Berichts über die radiologische Untersuchung;
- eine Definition und Methodik für die Auswahl von Bildern, die die Diagnose veranschaulichen;
- eine Definition der signifikanten Bilder, die eine Zweitbefundung ermöglichen;
- eine Definition des Inhalts der Verordnung für ein medizinisches bildgebendes Verfahren bei einer elektronischen Implementierung.
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