HIV - Nationaler Aktionsplan 2023-2028

HIV (Human Immunodeficiency Virus)

Das Nationale Programm zur Bekämpfung von HIV (PNHIV) 2023-2028 knüpft an die drei vorherigen Mehrjahrespläne (2006-2010, 2011-2015 und 2018-2022) an. In Luxemburg wurden bereits zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Testung und Betreuung von Menschen, die mit HIV leben (HIV-PV), sowie in der HIV-Forschung in Luxemburg umgesetzt.

Wichtigste Fakten und Zahlen

Die Übertragung von HIV bleibt eine große Herausforderung in Europa. Obwohl seit 2001 erhebliche Fortschritte erzielt wurden, darunter ein weltweiter Rückgang der Neuinfektionen um 37 % und ein Rückgang der aidsbedingten Todesfälle um 54 %, verzeichnete die Europäische Union im Jahr 2022 einen besorgniserregenden Anstieg der Neuinfektionen. So wurden fast 23 000 Fälle diagnostiziert, was einem Anstieg von 30 % im Vergleich zu 2021 entspricht.

In Luxemburg ist die Zahl der Neudiagnosen im Jahr 2023 leicht rückläufig (53 Fälle gegenüber 67 im Jahr 2022). Die Neudiagnosen betreffen vor allem junge Erwachsene, insbesondere Männer, die Sex mit Männern haben, im Alter von 20 bis 35 Jahren, sowie Personen, die injizierende Drogen verwenden (26-35 Jahre). Heterosexuelle Übertragungen betreffen ein breiteres Altersspektrum von 26 bis über 54 Jahren.

Das NPHS 2023-2028 zielt darauf ab, eine signifikante Wirkung in der HIV-Antwort in Luxemburg zu erzielen, indem strategische Maßnahmen und Aktionen umgesetzt werden, um die von UNAIDS quantifizierten Ziele bis 2030 zu erreichen:

  • 95 % der Menschen mit HIV kennen ihren Serostatus,
  • 95 % aller getesteten HIV-Infizierten erhalten eine dauerhafte antiretrovirale Therapie,
  • 95 % der Menschen, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, haben eine dauerhaft unterdrückte Viruslast.

Fünf strategische Achsen zur Erreichung der spezifischen Ziele

Schwerpunkt 1 - Prävention

Verstärkte Aufklärung über Tests auf HIV und andere STI, erweiterter Zugang zu Präventionsmitteln wie Kondomen, PrEP und PEP sowie Abbau von Stigmatisierung bei gleichzeitiger Förderung der Einbeziehung der Patienten in die Gesundheitssysteme.

Schwerpunkt 2 - Früherkennung

Erleichterung des Zugangs zu HIV- und STI-Tests mit besonderem Schwerpunkt auf Risikogruppen und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Test- und Betreuungseinrichtungen, um einen reibungslosen und effizienten Übergang der Patienten in eine angemessene medizinische Betreuung zu gewährleisten.

Schwerpunkt 3 - Die Behandlung und Betreuung von HIV-Positiven

Den Zugang zur antiretroviralen Behandlung und die geografische Verfügbarkeit von Medikamenten erweitern sowie ein Nachsorgesystem für Personen einrichten, die ihre medizinische Betreuung unterbrochen haben, um eine kontinuierliche und wirksame Betreuung zu gewährleisten.

Schwerpunkt 4 - Nichtdiskriminierung und Eingliederung

Durchführung von Sensibilisierungs- und Bildungsprogrammen zur Verringerung der Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit HIV, zur Stärkung des Selbstbewusstseins, zur Vermittlung von Fähigkeiten und zur Förderung der aktiven Beteiligung dieser Gruppen an der Bekämpfung des Stigmas.

Schwerpunkt 5 - Überwachung und multidisziplinäre Forschung

Ein aktuelles epidemiologisches Überwachungssystem für HIV und STI aufrechterhalten, um über robuste epidemiologische Daten zu verfügen, diese Ergebnisse für Präventionszwecke genutzt werden können, und eine umfassende Analyse der epidemiologischen Situation erstellen.

Zum letzten Mal aktualisiert am