Hepatitis - Nationaler Aktionsplan 2023-2028

Bekämpfung von Hepatitis in Luxemburg (PNHEP)

Die Erfahrungen, die während des ersten Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Hepatitis im Großherzogtum Luxemburg (PANHEL) Zeitraum 2018 bis 2022 gesammelt wurden, dienten dazu, das neue Nationale Programm zur Bekämpfung von viraler Hepatitis (PNHEP 2023-2028) zu entwickeln und dabei die noch zu erreichenden Elemente, die aktuellen Herausforderungen und die Möglichkeiten für Verbesserungen zu identifizieren.

Wichtige Fakten und Zahlen

Die virale Hepatitis stellt in der Europäischen Region der WHO nach wie vor eine große Herausforderung dar. Dort sind etwa 14 Millionen Menschen mit Hepatitis B (HBV) und 12 Millionen mit Hepatitis C (HCV) infiziert. Jedes Jahr führen diese Infektionen zu etwa 56.000 HBV-bedingten Todesfällen und 112.500 HCV-bedingten Todesfällen. Allein im Jahr 2019 wurden 19.000 neue chronische Fälle von Hepatitis B und 300.000 neue Fälle von Hepatitis C registriert. Darüber hinaus verschlimmert die Hepatitis D (HDV), obwohl sie weniger gut dokumentiert ist, die Leberschäden bei Patienten, die bereits mit HBV infiziert sind, erheblich.

Angesichts dieser Herausforderung hat sich die WHO zum Ziel gesetzt, die virale Hepatitis B und C bis 2030 als Problem der öffentlichen Gesundheit zu beseitigen. Die WHO empfiehlt eine Intensivierung der Interventionen, die insbesondere auf die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie injizierende Drogenkonsumenten, Sexarbeiter, Häftlinge und Migranten abzielen. In Luxemburg verfolgt das Programm einen sektorübergreifenden Ansatz, der darauf abzielt, die Übertragung von Virushepatitis zu unterbinden und jedem Patienten einen gleichberechtigten Zugang zu einer wirksamen Versorgung und Behandlung zu gewährleisten.

Das PNHEP 2023-2028 teilt die Ziele der Eliminierung von Hepatitis C und soll bis 2030 eine nachhaltige landesweite Kontrolle von Hepatitis B gewährleisten. Darüber hinaus soll es sicherstellen, dass alle Menschen mit viraler Hepatitis Zugang zu einer wirksamen und erschwinglichen Pflege und Behandlung haben.

4 strategische Achsen zur Erreichung der spezifischen Ziele

Schwerpunkt 1 - Epidemiologische Überwachung

Verbesserung der Kenntnisse über die Übertragungswege und -profile von Virushepatitis in Luxemburg. Risikogruppen und Faktoren, die eine Infektion begünstigen, sollen identifiziert werden, um die Präventivmaßnahmen anzupassen. Außerdem soll die Qualität der gesammelten Daten verbessert werden, um epidemiologische Untersuchungen zu erleichtern und Präventionsmaßnahmen zu verstärken.

Schwerpunkt 2 - Primäre Prävention

Durchführung von Sensibilisierungskampagnen, die sich insbesondere an Risikogruppen richten, um über Prävention zu informieren und die Stigmatisierung abzubauen. Das Personal von Fachzentren sowie Drogenkonsumenten schulen und gleichzeitig ein Netzwerk von Peerworkern aufbauen, um den Zugang zur Behandlung zu erleichtern. Verstärken Sie außerdem die Aufklärung von Jugendlichen über sexuell übertragbare Infektionen und emotionale Gesundheit.

Schwerpunkt 3 - Förderung von Früherkennung und Diagnose

Das Bewusstsein erhöhen und den Zugang zu Früherkennungsuntersuchungen auf virale Hepatitis durch individualisierte Strategien erleichtern. Eine schnelle und angemessene Behandlung der diagnostizierten Personen sicherstellen. Besondere Ausrichtung auf gefährdete Gruppen mit dem Ziel, das Hepatitis-C-Virus in diesen Gruppen mikroeliminieren zu können, um gesundheitliche Disparitäten abzubauen.

Schwerpunkt 4 - Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung

Vereinfachung und Dezentralisierung von Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen mit Schwerpunkt auf einer zugänglichen Versorgung, die auf die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten ist.

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