Sehstörungen

Mit zunehmendem Alter verändert sich Ihr Sehvermögen. Sie haben immer mehr Schwierigkeiten beim Lesen von kleinen Zeichen, Ihre Augen brauchen länger, um sich an die Dunkelheit anzupassen, und sie werden lichtempfindlicher.

Doch unser Sehvermögen ist entscheidend für unser soziales Leben und unser Familienleben. Es garantiert unsere Sicherheit und unsere Selbständigkeit. Deshalb ist es wichtig, es zu schützen.

Präventiv handeln

Prävention ist das beste Rezept. Häufig geht man zu spät zum Arzt, nämlich wenn sich die ersten Sehprobleme einstellen und die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist.

  • Lassen Sie Ihre Augen einmal pro Jahr bei einem Augenarzt untersuchen. Regelmäßige Untersuchungen sind das A und O, um Augenerkrankungen zu vermeiden, wie sie sich häufig bei Senioren einstellen: grüner Star, grauer Star, altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und Erblindung aufgrund von Diabetes.
  • Achten Sie auf eine angemessene Beleuchtung, um das Auge nicht zu stark zu ermüden.
  • Gehen Sie nicht ohne Sonnenbrille an die Sonne.
  • Reduzieren Sie Blendungen, indem Sie das passende Licht und Filter auf Computern verwenden.
  • Passen Sie bei Bedarf Ihre Sehkorrektur an Ihren Sport an.
  • Achten Sie auf gesunde Ernährung: Durch eine tägliche Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen können altersbedingte Augenerkrankungen vermieden werden.
  • Achten Sie auf Ihren Blutzuckerspiegel, um die Entwicklung von Diabetes zu vermeiden.

Bilanz bei einer Sehschwäche

Eine Bilanz bei einer Sehschwäche richtet sich an Personen mit einer Sehbehinderung oder Gesichtsfeldeinschränkung. Dabei handelt es sich um eine fachärztliche Untersuchung, die in der Regel mit 2 Terminen beim Orthoptischen Dienst erfolgt.

Dabei werden der Lebensalltag und individuelle Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt, um passende Sehhilfen anzubieten.

Terminvereinbarung

Patienten können einen Termin vereinbaren beim Orthoptischen Dienst:

  • entweder auf Anfrage des Medizinischen Dienstes der Pflegeversicherung (Cellule d’évaluation et d’orientation - CEO); oder
  • auf Rezept durch einen Augenarzt.

Sehhilfen

Basierend auf der Bilanz bei einer Sehschwäche stellt der orthoptische Dienst lediglich eine Empfehlung für Sehhilfen aus: Es werden hier keine Sehhilfen bereitgestellt.

Anschließend werden die Angebote an die Pflegeversicherung weitergeleitet. Die Pflegeversicherung entscheidet über den Lieferanten für die Sehhilfe.

Je nach Fall wird ein Hausbesuch vereinbart, um die Anwendung der Sehhilfe zu prüfen.

Die häufigsten Sehstörungen bei Senioren

Grauer Star

Grauer Star stellt sich insbesondere ab 60 Jahren ein. Dabei nimmt das Sehvermögen schrittweise ab und die Betroffenen reagieren empfindlich auf grelles Licht. Diese Erkrankung entwickelt sich aufgrund von Trübungen auf der Netzhaut. Sie kann nur durch einen chirurgischen Eingriff behoben werden. Je früher sie erkannt wird, desto effizienter sind Behandlung und Folgemaßnahmen.

Der chirurgische Eingriff wird gut beherrscht. Er kann ambulant erfolgen (der Patient geht morgens ins Krankenhaus und wird abends wieder entlassen). Er kann unter Lokalanästhesie des Auges erfolgen, ohne Vollnarkose.

Grüner Star

Grüner Star ist eine schleichende Krankheit, die sich ab dem Alter von 40 Jahren entwickelt: Sie verspüren keine Schmerzen und haben keine Sehprobleme und dennoch leiden Sie unter grünem Star. Er stellt sich aufgrund eines zu hohen Drucks im Inneren des Auges ein, was zu einer Zerstörung der Nerven der Netzhaut führt. Wenn das Problem nicht umgehend behandelt wird, kann es zur vollkommenen Erblindung führen. Die Symptome sind nicht leicht zu erkennen, weshalb man sich einer regelmäßigen augenärztlichen Untersuchung unterziehen sollte. Diese Krankheit wird mithilfe von Tropfen, Medikamenten oder im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs behandelt.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist der führende Grund für die Erblindung bei Personen ab dem Alter von 50 Jahren. Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung, die das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt. Dabei projiziert sich ein schwarzer Fleck auf den betrachteten Gegenstand, das zentrale Sichtfeld ist verschwommen und es sind keine Details mehr erkennbar. Somit kann man nicht mehr lesen, Autofahren oder fernsehen. Dieser Zustand kann es zu einem dauerhaften Verlust des Sehvermögens führen. Durch regelmäßige augenärztliche Untersuchungen kann diese Krankheit jedoch frühzeitig erkannt werden, sodass ein kompletter Verlust des Sehvermögens vermieden wird. Eine Laserbehandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Erblindung aufgrund von Diabetes

Wird Diabetes, das heißt ein erhöhter Blutzuckerspiegel, nicht wirksam behandelt, das heißt, wird der Blutzuckerspiegel nicht ins Gleichgewicht gebracht, so kann dies zu einer Beeinträchtigung der Blutgefäße und Arterien des Körpers führen. Auch die Blutgefäße und Arterien des Auges bleiben nicht verschont, sodass es nach und nach zur Erblindung kommt, was zu den Komplikationen von Diabetes gehört.

Tipps, wenn Sie unter einer Sehstörung leiden

  • Gehen Sie regelmäßig zum Augenarzt.
  • Ihr Augenarzt kann Sie über mögliche Hilfen durch die Pflegeversicherung informieren.

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