Risiken durch Strahlenbelastung
Nichtionisierende Strahlung
Sonnenstrahlung
Sonnenstrahlung enthält UV-A-Strahlen (320–400 nm) sowie in geringerem Maße auch UV-B-Strahlen (280–320 nm).
Natürliche und künstliche UV-Strahlung wirkt auf unsere Augen und unsere Haut. UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und sind für die Hautalterung verantwortlich, UV-B-Strahlen hingegen für Sonnenbrände.
In den Zellen der Augen und der Haut verursacht die UV-Strahlung verschiedene Veränderungen. Die wichtigste Veränderung ist die Schädigung des Erbguts (DNA) durch UV-B-Strahlen, eine Schädigung, die auch bei geringer UV-Exposition und lange vor einem Sonnenbrand auftritt. Normalerweise reparieren die Reparatursysteme in den Zellen die Schäden am Erbgut. Häufige, lang anhaltende und intensive UV-Bestrahlung sowie Sonnenbrände überlasten diese Systeme jedoch. Die entstandenen Schäden werden dann nicht mehr vollständig oder fehlerfrei repariert und können zu dauerhaften Veränderungen des Erbguts (Mutationen) führen. Damit steigt das Hautkrebsrisiko. Aus diesem Grund wird die UV-Strahlung der Sonne und die künstliche UV-Strahlung von Solarien von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer - IARC) als „Humankarzinogen“ der höchsten Risikogruppe 1 eingestuft.
Ionisierende Strahlung
Bei ionisierender Strahlung handelt es sich um eine Energieart, die genügend Kraft hat, um Elektronen aus Atomen oder Molekülen „herauszulösen“, was zur Bildung von Ionen und freien Radikalen führt. Diese Art von Strahlung beinhaltet hochenergetische Teilchen wie Alpha- und Betateilchen und Neutronen sowie elektromagnetische Wellen wie Röntgen- und Gammastrahlen (γ).
Ionisierende Strahlung kann lebendes Gewebe und die DNA schädigen und hat sowohl nützliche als auch schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.
- Zu den nützlichen Anwendungen ionisierender Strahlung gehören die medizinische Bildgebung und die Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs.
- Zu den schädlichen Wirkungen ionisierender Strahlung zählen die Strahlenkrankheit, genetische Mutationen und ein erhöhtes Krebsrisiko. Diese Mutationen können zu vererbbaren Auswirkungen führen, was für den Menschen nicht mit Sicherheit nachgewiesen ist, wohl aber für andere Säugetiere.
Die Menge an ionisierender Strahlung, der ein Mensch ausgesetzt ist, wird (im Fall von Gamma- oder Röntgenstrahlen) in Gray gemessen, das daraus resultierende Risikoniveau wird in Sievert (Sv) ausgedrückt. Die Auswirkungen von Strahlung auf die menschliche Gesundheit hängen von der Art der Strahlung und der Expositionsmenge ab. Es ist wichtig, die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung auf ein so niedriges wie vernünftigerweise erreichbares Niveau (As Low As Reasonably Achievable - ALARA) zu reduzieren, zum Beispiel durch die Verwendung von Schutzkleidung und -ausrüstung in Bereichen, in denen Strahlung vorhanden ist, und durch die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften für medizinische und industrielle Anwendungen ionisierender Strahlung.
Radon
Radon ist ein natürlich im Boden vorkommendes radioaktives Gas. Man kann es nicht riechen oder sehen, aber es besteht die Gefahr, dass man es einatmet.
Radon bestrahlt das Lungengewebe, was zu Lungenkrebs führen kann.
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