Strahlen und Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollte man medizinische Bildgebungsuntersuchungen mit ionisierender Strahlung möglichst vermeiden. Es ist wichtig, das ungeborene Kind zu schützen.
Aus diesem Grund wird man vorher auch gefragt, ob man schwanger ist oder es sein könnte.
Risiken für das ungeborene Kind
Die Exposition des ungeborenen Kindes mit Strahlung kann bestimmte Risiken für das Kind haben:
- Tod des Embryos;
- Fehlbildungen;
- geistige Behinderung.
Diese Risiken sind abhängig:
- vom Stadium der Schwangerschaft;
- von der Dosis, die der Fötus abbekommt.
Die 10 ersten Tage der Schwangerschaft
Während der ersten 10 Tage nach der Empfängnis hat Strahlung einen „Alles-oder-nichts-Effekt“:
- entweder stirbt der Embryo; oder
- er entwickelt sich normal weiter.
Ab Dosen über 100 Milligray kann man den embryonalen Tod beobachten, aber der Embryo kann auch ohne jede Folgeerscheinung viel höhere Dosen überleben.
Zwischen den ersten Stunden und dem 10. Tag nach der Empfängnis kann man jedes Risiko von Missbildungen oder geistiger Behinderung in direktem Zusammenhang mit einer Exposition ausschließen.
Vom 11. Tag bis zur 8. Woche
Vom 11. Tag bis zur 8. Woche nach der Empfängnis gibt es bei erhöhten Dosen Missbildungsrisiken.
Man geht von einem Schwellenwert um 100 Milligray aus, unterhalb dessen es kein Missbildungsrisiko gibt.
Diese Schwelle kann insbesondere bei Strahlentherapie oder interventioneller Radiologie erreicht werden, aber auch bei bestimmten medizinischen Bildgebungsuntersuchungen.
Zwischen der 8. und der 25. Woche
Zwischen der 8. und der 25. Woche nach der Empfängnis entwickelt sich das Gehirn und es besteht das Risiko geistiger Behinderung bei hohen Dosen.
Bei Dosen unter 300 Milligray kann man das Risiko schwerer geistiger Behinderung ausschließen. Bei Dosen unter 100 Milligray konnte keinerlei signifikante Minderung des Intelligenzquotienten (IQ) gezeigt werden.
Risiken für Schwangere
Wenn Sie schwanger sind und X-Strahlen ausgesetzt waren, machen Sie sich nicht verrückt. Das Risiko hängt von der Strahlendosis ab.
Eine schwache Einzeldosis sollte eigentlich keine Folgen haben, aber sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Arzt.
Die kritischen Dosen liegen im Allgemeinen über 100 Milligray (Millisievert) für das ungeborene Kind.
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