PHRESH

Luxemburg macht einen großen Schritt in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge mit dem Start des PHRESH-Projekts (Public Health Rapid Epidemiological Surveillance Hub in Luxembourg) im Januar 2025.

Das von der Europäischen Kommission mitfinanzierte Projekt PHRESH verfolgt das Ziel, die Überwachung von Infektionskrankheiten in Luxemburg grundlegend zu modernisieren – durch Digitalisierung und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Sektoren.

Geleitet von der Division de l’Inspektion Sanitaire der Direction de la santé, bringt PHRESH zentrale nationale und internationale Akteure zusammen, darunter die  SORMAS-Stiftung (Surveillance, outbreak response management, and analysis system), die ALVA (Administration luxembourgeoise vétérinaire et alimentaire), das LNS (Laboratoire national de santé), das LIST (Luxembourg Institute of Science and Technology), die AGE (Administration de la gestion de l’eau), und das LIH (Luxembourg Institute of Health). Gemeinsames Ziel ist es, ein reaktionsschnelles, integriertes und widerstandsfähiges Überwachungssystem aufzubauen, das gegen aktuelle und zukünftige Gesundheitsbedrohungen gewappnet ist.

Warum PHRESH?

Gestützt auf die Lehren aus der COVID-19-Pandemie und basierend auf den Empfehlungen eines kürzlich veröffentlichten externen Gutachtens, reagiert PHRESH auf den dringenden Modernisierungsbedarf des luxemburgischen Überwachungssystems.

Das Projekt konzentriert sich dabei auf drei zentrale Bereiche:

  • Die Beschleunigung der digitalen Transformation in der Überwachung von Infektionskrankheiten,
  • Den Ausbau der Echtzeit-Reaktionsfähigkeit, um schneller auf Gesundheitsbedrohungen reagieren zu können,
  • Die Stärkung der sektorübergreifenden Zusammenarbeit im Sinne des One-Health-Ansatzes – also durch die enge Verknüpfung von human-, tier- und umweltbezogenen Gesundheitsdaten.

Unsere Ziele

Hauptziel:

  • den nationalen Rahmen für die öffentliche Gesundheitsüberwachung zu stärken, sodass Luxemburg den europäischen Standards entspricht und in der Lage ist, schnell und effektiv auf infektiöse Bedrohungen zu reagieren.

Spezifische Ziele:

  •  Automatisierung der Erfassung epidemiologischer Daten bei Gesundheitsfachkräften und Patient:innen
  • Verbesserung der Datenqualität, Aktualität, Interoperabilität und Genauigkeit
  • Integration von Umwelt- und Veterinärdaten im Sinne des One-Health-Ansatzes
  • Frühzeitige Erkennung und schnelle Reaktion auf Krankheitsausbrüche durch bessere Überwachungssysteme
  • Strukturierte und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen allen relevanten Akteuren der Gesundheitsüberwachung

Zentrale Projektaktivitäten

  • WP2
    Erweiterung des Einsatzes von SORMAS auf alle meldepflichtigen Krankheiten, Einführung automatisierter digitaler Umfragen und Ermöglichung der Berichterstattung zu ECDC und WHO.
  • WP3
    Stärkung der One-Health-Überwachung und Entwicklung einer digitalen Austauschplattform zwischen den beteiligten Sektoren.
  • WP4
    Integration der Echtzeitüberwachung von Krankenhausnotaufnahmen, Symptomen und Diagnosen zur frühzeitigen Erkennung möglicher Ausbrüche.
  • WP5
    Entwicklung eines interaktiven Dashboards zur Visualisierung von Daten zur Überwachung von Infektionskrankheiten – mit dem Ziel, Transparenz zu fördern und die aktive Beteiligung der Bevölkerung zu stärken.

Erwartete Ergebnisse und Auswirkungen

Kurzfristig:

  • Effizientere Erfassung und Weitergabe von Gesundheitsdaten
  • Stärkere Sensibilisierung von Gesundheitsfachkräften und der Allgemeinbevölkerung
  • Sicherstellung der Einhaltung internationaler Verpflichtungen im Bereich der Gesundheitsüberwachung

Mittelfristig:

  • Ausbau einer sektorübergreifenden und umfassenden Überwachung von Infektionskrankheiten
  • Verbesserte frühzeitige Erkennung neu auftretender gesundheitlicher Bedrohungen
  • Vertieftes Verständnis der Übertragungsdynamiken von Krankheiten

Langfristig:

  • Vollständige Angleichung an internationale Standards der Gesundheitsüberwachung
  • Etablierung eines reaktionsfähigen und anpassungsfähigen nationalen Gesundheitssystems
  • Förderung proaktiver Entscheidungsprozesse und effizienter Ressourcennutzung
  • Stärkung einer nachhaltigen, interdisziplinären Zusammenarbeit im Bereich der öffentlichen Gesundheit

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