Impfung bei geschwächtem Immunsystem / chronischer Krankheit

Immunschwäche ist, wenn jemand ein schwaches Immunsystem hat. Das kann durch angeborene Probleme (wie eine angeborene Immunschwäche) oder durch Krankheiten (wie eine HIV-Infektion) oder durch bestimmte Behandlungen (wie Kortikosteroidtherapie oder Immunsuppressiva) passieren.

Impfung bei immungeschwächten oder asplenischen Personen

Immungeschwächte oder asplenische Personen sind besonders anfällig für schwere Infektionen, die oft zu hoher Morbidität und Mortalität führen. Die Impfung in diesem Zusammenhang weist wichtige Besonderheiten auf, die angepasste Empfehlungen rechtfertigen:

Kontraindikation für attenuierte Lebendimpfstoffe

Wegen dem Risiko einer Impfkrankheit sind diese Impfstoffe normalerweise verboten. Ihre Verwendung kann aber von Fall zu Fall nach einer sorgfältigen Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in Betracht gezogen werden, wobei die Gefahr der betreffenden Infektionskrankheit zu berücksichtigen ist.

Verringerung der Immunogenität des Impfstoffs

Da die Immunantwort oft abgeschwächt ist, können spezielle Schemata erforderlich sein:

  • Zusätzliche Dosen oder eng aufeinanderfolgende Auffrischungsimpfungen
  • Serologische Nachuntersuchung, um den induzierten Schutz sicherzustellen

Erhöhtes Risiko für bestimmte Infektionen

Dies erfordert eine Priorisierung bestimmter Impfungen, insbesondere gegen:

  • Pneumokokken, Meningokokken, Haemophilus influenzae Typ b
  • Saisonale Grippe, COVID-19
  • Hepatitis B (je nach individuellen Risikofaktoren)

Immundefekte gibt es in zwei großen Kategorien: erblich bedingt (angeboren) (Agammaglobulinämie, Komplementdefekt, Lymphozytenmangel) und sekundär oder erworben (HIV, Transplantation, Chemotherapie, immunsuppressive Behandlungen). Diese Defizite können je nach klinischer Situation die humorale (Antikörper) und/oder zelluläre (T-Lymphozyten) Immunität beeinträchtigen. Ihre Bewertung ist unerlässlich, um die Impfstrategie richtig anzupassen.

Abgesehen von HIV-Infektionen gibt es nur wenige Daten zur Wirksamkeit, Verträglichkeit und Wirkung von Impfstoffen bei immungeschwächten Personen. Der Mangel an spezifischen Studien führt oft dazu, dass Empfehlungen auf Expertenkonsens und theoretischen Überlegungen basieren.

Der Schutz von Menschen mit geschwächtem Immunsystem hängt auch davon ab, dass ihr Umfeld geschützt ist. Die Impfung von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und Pflegepersonal begrenzt die Übertragung von Infektionserregern und bildet so eine indirekte Barriere.

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