Erste-Hilfe-Maßnahmen
Behandeln einfacher Wunden
Unter einfachen Wunden versteht man Kratzer, Schrammen oder Schürfwunden. Auch wenn diese Wunden harmlos sind, müssen sie so schnell wie möglich behandelt werden, um Infektionen zu vermeiden.
Erste Hilfe
- Waschen Sie sich die Hände mit Seife oder tragen Sie Handschuhe.
- Lassen Sie die Wunde einen Augenblick bluten.
- Entfernen Sie oberflächliche Fremdkörper (Erde, Steinchen, Zweige, Splitter oder Stacheln usw.) mit einer Pinzette. Versuchen Sie nicht, einen Fremdkörper zu entfernen, der sich offensichtlich tief in die Wunde eingegraben hat.
- Reinigen Sie leichte Verletzungen, die keiner medizinischen Behandlung bedürfen, mit einem Antiseptikum. Die Reinigung erfolgt vom Kern der Wunde nach außen hin und schließt auch die mehr oder weniger verschmutzte Haut um die Wunde herum ein.
- Kleine Schrammen brauchen nicht mit einem Pflaster verarztet zu werden, es sei denn, es besteht ein Risiko, dass sie verschmutzt werden könnten. In diesem Fall sind sie mit einem sterilen Pflaster abzudecken.
Einfache Maßnahmen, die in Erste-Hilfe-Kursen vermittelt werden, können lebensrettend sein, wenn sie schnell und richtig angewendet werden.
Bewusstlosigkeit
Jemand verliert das Bewusstsein: Die Person antwortet nicht und reagiert nicht, wenn sie gerüttelt wird. Sie ist bewusstlos, atmet aber noch und liegt auf dem Rücken. Wenngleich der allgemeine Grundsatz gilt, dass ein Unfallopfer nicht bewegt werden sollte, so darf eine bewusstlose Person, die noch atmet, niemals auf dem Rücken liegen bleiben.
In dieser Position können ihre Atemwege tatsächlich durch ihre Zunge oder ihr Erbrochenes blockiert werden, und es besteht die Gefahr, dass sie erstickt. Bei Bewusstlosigkeit und ausreichender Atmung ist es wichtig, die betroffene Person in die stabile Seitenlage zu bringen.
Die stabile Seitenlage ist eine Position, in der die betroffene Person auf die Seite gelegt wird, den Kopf nach hinten und dem Boden zugewandt, mit geöffnetem Mund. So kann die Zunge nicht mehr in den Hals fallen, und Erbrochenes kann frei auf den Boden abfließen. Daher ist es wesentlich, eine bewusstlose Person bei ausreichender Atmung in die stabile Seitenlage zu bringen, damit die Atemwege frei bleiben.
Erste Hilfe
- Achten Sie darauf, dass beide Beine der betroffenen Person gerade ausgerichtet sind. Andernfalls nähern Sie sie behutsam einander an, in der Körperachse der betroffenen Person.
- Stellen Sie sicher, dass die verletzte Person richtig atmet. Ziehen Sie alles, was das Atmen durch den Mund behindern könnte, heraus (Zahnprothesen, Lebensmittel, Blutgerinnsel, Kaugummi usw.). Lösen Sie den Gürtel oder BH, die Krawatte und den Hemdkragen.
- Legen Sie den nahen Arm der bewusstlosen Person angewinkelt zu ihrem Körper. Beugen Sie dann ihren Ellbogen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben.
- Knien Sie sich seitlich neben der betroffenen Person hin.
- Ergreifen Sie mit einer Hand den entgegengesetzten Arm der betroffenen Person und legen Sie deren Handoberfläche an ihr Ohr, auf der Seite des Sanitäters.
- Halten Sie die Hand der betroffenen Person gegen ihr Ohr gedrückt, Handinnenfläche gegen Handinnenfläche.
- Mit der anderen Hand greifen Sie das entgegengesetzte Bein außen in der Kniekehle und ziehen es nach oben und herüber; der Fuß bleibt dabei auf dem Boden.
- Platzieren Sie sich weit genug von der betroffenen Person entfernt, auf der Höhe des Brustkorbs, um sie drehen zu können, ohne zurückweichen zu müssen.
- Ziehen Sie an dem gebeugten Bein, um die betroffene Person so weit zu sich herüber zu drehen, bis das Knie den Boden berührt. Die Bewegung des Umdrehens muss sachte, und mit einem Mal erfolgen. Durch das Halten der Hand der betroffenen Person gegen deren Wange wird die Beibehaltung der Achse der Halswirbelsäule gewährleistet.
- Wenn sich die Schultern der betroffenen Person nicht ganz drehen, dann klemmen Sie das Knie der betroffenen Person mit Ihrem eigenen Knie fest, um zu vermeiden, dass der Körper der betroffenen Person nach hinten auf den Boden zurückfällt, dann ergreifen Sie die Schulter des Betroffenen mit der Hand, die das Knie hielt, um die Drehung zu vollenden.
- Geben Sie Ihre Hand, die unter dem Kopf der Person liegt, frei, indem Sie deren Ellbogen mit der Hand, die das Knie hielt, halten (um die Hand der betroffenen Person nicht mitzureißen und jegliche Bewegung ihres Kopfes zu vermeiden).
- Richten Sie das oben liegende Bein so aus, dass das Knie im rechten Winkel zur Hüfte liegt (um den Körper der betroffenen Person zu stabilisieren).
- Öffnen Sie den Mund der betroffenen Person mit dem Daumen und dem Zeigefinger einer Hand, ohne den Kopf zu bewegen, damit Flüssigkeiten abfließen können.
Reanimation im Falle des Atem-Kreislaufstillstands eines Erwachsenen
Im Falle eines Atem-Kreislaufstillstands kann die Herzdruckmassage (bzw. Thoraxkompression) während der ersten Minuten für die betroffene Person lebensrettend sein oder sie vor schweren Hirnverletzungen bewahren. Die Herzdruckmassage ist eine Maßnahme, die in Kombination mit einer künstlichen Beatmung durchgeführt wird.
Ihre Technik ist leicht unterschiedlich, je nachdem ob sie angewendet wird:
- bei einem Erwachsenen oder einem Kind über 8 Jahren;
- bei einem Kind unter 8 Jahren;
- bei einem Säugling.
Die nachfolgenden Tipps ersetzen keine Weiterbildung in Erster Hilfe. Nur aufgrund einer solchen Weiterbildung werden Sie in der Lage sein, Erste-Hilfe-Maßnahmen mit größter Wirksamkeit und Sicherheit anzuwenden.
Herzdruckmassage bei einem Erwachsenen oder einem Kind über 8 Jahren
- Strecken Sie die betroffene Person auf einer harten Fläche auf dem Rücken aus.
- Knien Sie sich seitlich neben der Person hin und machen Sie ihren Oberkörper so weit wie möglich frei.
- Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Druckbereich zu bestimmen:
- ertasten Sie mit der Kuppe des Mittelfingers die Grube oben am Brustbein unter dem Hals;
- ertasten Sie mit dem Mittelfinger der anderen Hand die Grube, wo sich die Rippen begegnen (unten am Brustbein);
- bestimmen Sie die Mitte des Brustbeins;
- legen Sie den Ballen einer Hand gleich unter die ertastete Mitte des Brustkorbs (das heißt oben auf die untere Hälfte des Brustbeins). Dieser Druck muss auf die Mittellinie, niemals auf die Rippen, ausgeübt werden.
- Setzen Sie den Ballen der anderen Hand auf die erste Hand, wobei die Finger der beiden Hände verschränkt werden. Man kann die zweite Hand auch flach auf die erste legen, wobei jedoch darauf zu achten ist, die Finger gut anzuheben, ohne sie in Berührung mit dem Brustkorb zu lassen.
- Drücken Sie Ihre Hände schnell nach unten, die Arme ganz gestreckt, die Ellbogen nicht einknickend (Ihre Hände müssen 4 bis 5 Zentimeter tief nach unten drücken), dann entlasten Sie den Brustkorb wieder.
- Achten Sie während der gesamten Maßnahme darauf, in vertikaler Position im Verhältnis zum Boden zu bleiben und Ihren Oberkörper nicht von vorne nach hinten zu bewegen.
- Ihre Hände müssen zwischen jeder Kompression mit dem Brustbein in Berührung bleiben.
- Sie müssen eine Frequenz von 100 Kompressionen pro Minute erreichen.
- Wechseln Sie jeweils nach 30 Kompressionen mit 2 Beatmungen ab.
- Achten Sie auf den schnellstmöglichen Übergang von der Beatmung zu den Kompressionen und von den Kompressionen zur Beatmung, damit die größtmögliche Wirksamkeit der Herz-Lungen-Wiederbelebung gewährleistet ist.
Behandeln einfacher Wunden
Unter einfachen Wunden versteht man Kratzer, Schrammen oder Schürfwunden. Auch wenn diese Wunden harmlos sind, müssen sie so schnell wie möglich behandelt werden, um Infektionen zu vermeiden.
Erste Hilfe
- Waschen Sie sich die Hände mit Seife oder tragen Sie Handschuhe.
- Lassen Sie die Wunde einen Augenblick bluten.
- Entfernen Sie oberflächliche Fremdkörper (Erde, Steinchen, Zweige, Splitter oder Stacheln usw.) mit einer Pinzette. Versuchen Sie nicht, einen Fremdkörper zu entfernen, der sich offensichtlich tief in die Wunde eingegraben hat.
- Reinigen Sie leichte Verletzungen, die keiner medizinischen Behandlung bedürfen, mit einem Antiseptikum. Die Reinigung erfolgt vom Kern der Wunde nach außen hin und schließt auch die mehr oder weniger verschmutzte Haut um die Wunde herum ein.
- Kleine Schrammen brauchen nicht mit einem Pflaster verarztet zu werden, es sei denn, es besteht ein Risiko, dass sie verschmutzt werden könnten. In diesem Fall sind sie mit einem sterilen Pflaster abzudecken.
Behandeln schwerer Wunden
Solche Wunden bedürfen dringender ärztlicher Behandlung. Es gibt jedoch bestimmte Maßnahmen, die Sie bereits durchführen können, während Sie auf das Rettungsdienstpersonal warten.
Erste Hilfe
- Stoppen Sie eine eventuelle Blutung durch langanhaltende lokale Kompression, durch indirekte Kompression oberhalb der Verletzung (zwischen dem Herz und der Wunde) und gegebenenfalls durch eine Venenstaubinde. Die Venenstaubinde ist nur im extremen Notfall anzuwenden. Die Venenstaubinde kann nur auf der Höhe des Oberschenkels und des Arms angelegt werden. Die Uhrzeit des Anlegens ist festzuhalten. Wenngleich es gefährlich ist, eine Venenstaubinde zu lange fest angezogen zu lassen, so darf sie niemals, auch nicht für wenige Sekunden, gelockert werden.
- Versuchen Sie nicht, die Wunde zu desinfizieren. Entfernen Sie vor allem keinen eventuellen Fremdkörper.
- Strecken Sie den Patienten systematisch aus, mit dem Kopf nach unten, außer er weist eine Verletzung am Brustkorb auf und zeigt Atembeschwerden. In dem Fall ist er in die halbsitzende Position zu bringen.
Befreien der Atemwege
Zu viel lachen mit Essen im Mund, man verschluckt sich und das Essen bleibt in der Stimmritze stecken. Meist genügt es, einige Male zu husten, um die Situation zu beheben, doch in manchen Fällen kann die betroffene Person ersticken, und sie kann nicht mehr sprechen. Dann ist es entscheidend, ihr schnellstens zur Hilfe zu kommen, um sie vor dem Erstickungstod zu bewahren. Dazu ist dringend eine einfache Maßnahme durchzuführen, um den im Kehlkopf oder in den Bronchien eingeklemmten Fremdkörper auszustoßen; das ist die einzige Chance der Lebensrettung, denn die Rettungsdienste werden nicht rechtzeitig eintreffen.
Im Falle einer teilweisen Blockierung der Atemwege, das heißt, wenn der Betroffene Atemnot hat, sich anstrengt zu husten und bisweilen ein pfeifendes Atemgeräusch von sich gibt, ist er meist in der Lage, den Fremdkörper eigenständig durch Husten auszustoßen. Der Sanitäter darf auf keinen Fall die nachfolgend beschriebenen Methoden anwenden; denn dadurch könnte sich der Fremdkörper bewegen und eine völlige Blockierung der Atemwege herbeiführen.
Erste Hilfe
Zum Befreien der Atemwege bei einem Erwachsenen oder bei Kindern über 12 Monaten wendet man zunächst die Methode der Rückenschläge an:
- stellen Sie sich seitlich neben und leicht hinter die betroffene Person.
- Stützen Sie den Brustkorb der betroffenen Person mit einer Hand und beugen Sie ihn bzw. sie ausreichend nach vorne, damit der gelöste Fremdkörper aus dem Mund herausfällt, anstatt wieder in die Atemwege zurückzugelangen.
- Schlagen Sie der betroffenen Person mit der flachen, geöffneten Handfläche der anderen Hand bis zu 5 Mal kräftig auf den Rücken, zwischen beiden Schulterblättern.
- Geben Sie keine weiteren Schläge, sobald der Fremdkörper gelöst ist.
Durch die Rückenschläge soll bei der betroffenen Person ein Hustenreflex ausgelöst werden, um den Fremdkörper, der die Atemwege blockiert, zu lösen und auszustoßen.
Wird der Fremdkörper nicht ausgestoßen, waren die 5 Rückenschläge nicht wirksam; dann sind 5 aufeinanderfolgende Bauchkompressionen nach dem Heimlich-Manöver anzuwenden. Das Heimlich-Manöver kann bei Kindern über 12 Monaten auf die gleiche Weise angewendet werden wie bei einem Erwachsenen, doch mit größerer Vorsicht (die angewandte Kraft muss je nach dem Gewicht und Alter des Kindes angemessen sein).
Das Heimlich-Manöver besteht in einer kräftigen Oberbauchkompression (oberhalb des Bauchnabels), um einen Überdruck im Brustkorb herbeizuführen, um den Fremdkörper somit aus den Atemwegen auszustoßen.
- Stellen Sie sich ganz eng hinter die betroffene Person.
- Greifen Sie mit Ihren Armen unter die Arme der betroffenen Person und umfassen Sie seine bzw. ihre Taille.
- Beugen Sie die betroffene Person nach vorne.
- Legen Sie eine Ihrer geschlossenen Fäuste (Handinnenfläche dem Boden zugewandt) in ihre Magengrube (zwischen dem Bauchnabel und dem durch die Rippen geformten Dreieck).
- Ergreifen Sie Ihre Faust mit der anderen Hand.
- Halten Sie Ihre Ellbogen möglichst weit weg, um der betroffenen Person nicht auf die Rippen zu drücken.
- Wenn die betroffene Person steht, dann stellen Sie ein Bein zwischen ihre Beine, für eine gute Stützung.
- Ziehen Sie die Faust nun kräftig zu sich, mit Richtung nach oben innen.
Wenn das Manöver nach 5 Versuchen nicht erfolgreich war, dann schlagen Sie der betroffenen Person erneut 5 Mal kräftig auf den Rücken, dann wiederholen Sie fünf Heimlich-Manöver, und so weiter, immer im Wechsel.
Bei Säuglingen und Kindern unter 12 Monaten darf das Heimlich-Manöver auf keinen Fall angewendet werden.
- Positionieren Sie das Kind mit dem Bauch auf Ihrem Vorderarm, mit dem Gesicht dem Boden zugewandt.
- Halten Sie seinen Kopf mit Ihren Fingern auf beiden Seiten des Munds; dabei vermeiden Sie es, auf seinen Hals zu drücken.
- Geben Sie ihm mit der flachen Handfläche der anderen Hand 5 Schläge (nicht zu kräftig) zwischen die Schulterblätter.
Waren die 5 Rückenschläge nicht wirksam, sind 5 Thoraxkompressionen anzuwenden:
- Legen Sie das Kind auf den Rücken, dann strecken Sie es, Kopf nach unten geneigt, auf Ihrem Vorderarm und Ihrem Oberschenkel aus.
- Wenden Sie 5 Kompressionen auf die Vorderseite des Brustkorbs an, mit 2 Fingern in der Mitte der Brust auf dem unteren Teil des Brustbeins, ohne auf sein unteres Ende zu drücken.
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