Sexuelle Belästigung

Das Arbeitsgesetzbuch (Code du travail, Abschnitt Sexuelle Belästigung) besagt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie jeder Kunde oder Lieferant des Unternehmens von jedweder Form der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz absehen müssen. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass jedwede ihm zur Kenntnis gelangte sexuelle Belästigung unverzüglich aufhört.

Definition

Unter sexueller Belästigung im Arbeitsverhältnis ist jedes Verhalten sexueller Natur oder jedes sonstige Verhalten aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit zu verstehen, von dem derjenige, der sich dessen schuldig macht, weiß oder wissen müsste, dass es die Würde eines Menschen am Arbeitsplatz verletzt.

Sexuelle Belästigung kann vom Arbeitgeber, einem anderen Arbeitnehmer, einem Kunden oder einem Lieferanten ausgehen.

Dieses Verhalten ist strafbar, wenn es unangebracht, missbräuchlich oder verletzend ist oder ein Klima der Einschüchterung, Feindseligkeit oder Erniedrigung für die Person schafft, gegen die sich dieses Verhalten richtet.

Dieses Verhalten ist strafbar, wenn es explizit oder implizit als Grundlage für eine Entscheidung verwendet wird, die die Rechte dieser Person im Bereich berufliche Bildung, Beschäftigung, Weiterbeschäftigung, Beförderung, Lohn oder jede andere beschäftigungsrelevante Entscheidung berührt.

Die sexuelle Belästigung, bei der immer Vorsatz vermutet wird, kann sich als physisches, verbales oder nonverbales Verhalten äußern.

Wird ein Arbeitnehmer Opfer sexueller Belästigung, muss er unbedingt mit seinem Umfeld darüber sprechen, um Unterstützung zu erhalten.

In keinem Fall dürfen die zur Beendigung der sexuellen Belästigung dienenden Maßnahmen zu Lasten des Opfers der sexuellen Belästigung gehen.

Die Abteilung für Arbeitsmedizin und Umwelt (Division de la santé au travail et de l'environnement) empfängt manchmal Arbeitnehmer, die von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen sind. Sehr häufig sind diese Arbeitnehmer auch Opfer von Mobbing und leiden unter Stress.