Messkampagnen
Wesentliche Schlussfolgerungen der Untersuchungen von 1991–2017
Risikofaktoren
Die von der Abteilung Strahlenschutz (Division de la radioprotection - DRP) durchgeführten Studien haben es ermöglicht, Risikofaktoren zu identifizieren, die die Ansammlung von Radon in einem Wohngebäude begünstigen:
- Fehlen von Betonplatten;
- Fehlen eines Kellers;
- Fehlen einer mechanischen Lüftungsanlage;
- geografische Lage;
- Altbauten;
- Vorhandensein eines Kamins oder Ofens ohne Frischluftzufuhr;
- mangelnde Dichtigkeit von Anschlüssen und Rohrleitungen.
Bei Häusern, in denen hohe Radonwerte festgestellt wurden, können mehrere dieser Risikofaktoren vorliegen.
Kartierung der vorrangig zu behandelnden radonbelasteten Gebiete in Luxemburg.
Die im Jahr 2016 veröffentlichte Karte zeigt, dass der Norden des Landes am stärksten durch Radon belastet ist. Mehr als 5 % der Gebäude in den 5 rot dargestellten Kantonen weisen eine Radonkonzentration über dem Referenzwert von 300 Bq/m3 auf. Im Rest des Landes liegen in den 4 gelb dargestellten Kantonen 1-5 %, und in den 3 grün dargestellten Kantonen weniger als 1 % der Gebäude über dem Referenzwert.
Eine Überschreitung des Referenzwerts von 300 Bq/m3 wird bei mehr als 5 % der Wohngebäude in den 5 Kantonen im Norden des Landes (Clervaux, Wiltz, Vianden, Diekirch, Redange) festgestellt.
Grafische Darstellung mit den Radonkonzentrationen in Gebäuden in Prozent, in Abhängigkeit von dem Referenzwert für die Kantone Luxemburgs (Anzahl der Gebäude pro Kanton, in denen die Radonkonzentration in der Luft gemessen wurde).
Studie über die im Winter 2016/2017 durchgeführten Messungen
Studie der Routinemessungen
Während des Winters 2016/2017 wurden 221 Wohngebäude kontrolliert, wobei insgesamt 517 Messungen durchgeführt wurden. Die Konzentrationen liegen meist zwischen 100 Bq/m3 und 300 Bq/m3. Die aus dieser Studie gewonnenen Ergebnisse gehen mit der Radonkarte einher.
Studie über neue Niedrigenergie- und Passivhäuser
Parallel zu den Routinemessungen wurde von der DRP eine Kampagne zur Messung der Radonkonzentration in neuen Passivhäusern (Klassifizierung A) und Niedrigenergiehäusern (Klassifizierung B) durchgeführt. Bei dieser Kampagne wurde die Radonkonzentration in 172 Wohngebäuden bestimmt. Diese neuen Gebäude haben im Allgemeinen eine effizientere Abdichtung, um Energieverluste zu reduzieren.
Die Ergebnisse aus dieser Kampagne haben gezeigt, dass die mittleren Radonkonzentrationen in diesen Häusern niedriger sind als bei konventionellen Häusern, insbesondere in geografischen Lagen mit mittleren und hohen Radonkonzentrationen. Die starke Unterschiedlichkeit, die entweder bei konventionellen Häusern oder auch auf landesweiter Ebene nach der Karte von 2016 zu verzeichnen war, ist im Allgemeinen nicht mehr festzustellen. Die über dem Referenzwert liegenden Werte wurden nur bei drei Häusern gemessen, die jeweils in den Kantonen Clervaux, Mersch und Wiltz liegen.
Grafische Darstellung mit den Radonkonzentrationen in Prozent in Niedrigenergie- und Passivhäusern in Abhängigkeit von dem Referenzwert pro Kanton bei der im Winter 2016/2017 durchgeführten Kampagne der DRP. Angabe der Anzahl von Häusern pro Kanton, in denen die Radonkonzentration in der Luft gemessen wurde.
Besonderer Fall: Ein Haus im Kanton Clervaux wies bei dieser Studie Radonwerte über 600 Bq/m3 auf. Dieses Haus wurde aufgrund seines außerordentlichen Charakters nicht in den Durchschnitt einbezogen. Die hier festgestellten hohen Werte sind einer Anomalie in der Planung des Gebäudes, und genauer gesagt, einer mangelnden Abdichtung in der Frischluftansaugleitung, zuzuschreiben. Daher ist es notwendig, bei der Errichtung eines Gebäudes wachsam zu bleiben und erfahrene Fachleute des Bauwesens hinzuzuziehen, die mit der Radonproblematik vertraut sind.
Zum letzten Mal aktualisiert am