Risiken durch ionisierende Strahlung
Die Risiken durch ionisierende Strahlung sind dosisabhängig. Unterschieden werden:
- Auswirkungen starker Dosen;
- Auswirkungen schwacher Dosen.
Auswirkungen starker Dosen
Starke Strahlendosen können schnell zu Gewebeschäden führen. Solche Läsionen können nur dann auftreten, wenn eine bestimmte Dosis überschritten wird. Die Schwere der Läsionen steigt mit der Strahlendosis. Die Dosis wir in „Gray“ gemessen, und man spricht von „deterministischer“ Wirkung.
Auswirkungen schwacher Dosen
Schwache Strahlendosen können langfristige Auswirkungen haben. Diese treten nicht systematisch auf, aber ihre langfristige Wahrscheinlichkeit steigt mit der Expositionsdosis.
Die Dosis wird in „Millisievert“ gemessen und man spricht von „stochastischer“ Wirkung. Die Hauptauswirkungen schwach dosierter Strahlung sind:
- Krebsrisiko;
- vererbbare Auswirkungen.
Krebsrisiko
Dosen über 100 Millisievert
Zahlreiche Studien haben mit Sicherheit gezeigt, dass ionisierende Strahlung für Menschen karzinogen ist, wenn die Dosis über 100 Millisievert liegt.
Heutzutage geht man davon aus, dass das strahleninduzierte Krebsrisiko bei erhöhten Dosen etwa 5 % pro Sievert beträgt. Im Durchschnitt sehen wir 5 zusätzliche Krebsfälle (infolge von Strahlung) bei Exposition von 100 Personen mit einer Dosis von 1.000 Millisievert.
Dosen unter 100 Millisievert
Wenn die Dosen unter 100 Millisievert liegen, konnte in wissenschaftlichen Studien nicht mit Sicherheit belegt werden, dass ionisierende Strahlung eine karzinogene Wirkung auf den Menschen hätte. Das Hauptproblem bei diesen Studien ist, dass Krebs eine recht häufige Erkrankung in unserer Population ist (spontanes Auftreten), so dass es extrem schwierig ist, unter den zahlreichen spontanen Krebserkrankungen (ohne offenkundigen Auslöser) Krebsfälle durch Strahlung zu belegen.
Heutzutage geht man davon aus, dass das Risiko auch bei sehr schwachen Dosen besteht, wobei das Krebsrisiko pro Millisievert um etwa 0,005 % steigen soll.
Risiko vererbbarer Auswirkungen
Strahlenbelastung der Eltern könnte zu einer Erhöhung schwerer genetischer Erbkrankheiten bei der nächsten Generation führen.
Ionisierende Strahlung kann Mutationen oder Chromosomenaberrationen in den Keimzellen der Eltern hervorrufen, die dann zu erblichen Störungen oder Erkrankungen führen können.
Das Risiko von Erbkrankheiten für die ersten beiden Generationen ist extrem gering. Man schätzt es auf nur 0,0002 % pro Millisievert.
Publikationen
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