Stottern bei Kindern
Stottern ist eine chronische und anhaltende Störung des Sprachflusses. Es zeichnet sich durch Blockaden, Wiederholungen von Lauten oder Silben und langgezogene Laute aus. Häufig gehen Momente des Stotterns mit übertriebener Anstrengung und Körperbewegungen einher.
Fakten
- Stottern verschwindet in 80 % der diagnostizierten Fälle noch vor der Pubertät spontan wieder.
- Stottern ist weder eine psychologische Störung noch ein Zeichen von verminderter Intelligenz.
- Die Eltern tragen keine Schuld am Stottern.
- Kinder beginnen nicht durch Imitation zu stottern.
- Großer Stress und Anspannung können das Stottern verschlimmern.
- Es gibt kein Wundermittel und keine schnelle Lösung gegen das Stottern.
- Stottern kommt weltweit und in allen sozioökonomischen Schichten vor.
Wann sollte man einen Sprachspezialisten aufsuchen?
- Die Störungen im Sprachfluss Ihres Kindes halten seit mehr als 6-12 Monaten an und haben seitdem auch nicht nachgelassen.
- Ihr Kind reagiert bei Schwierigkeiten mit dem Sprachfluss wütend, es weint oder verstummt.
- Ein Mitglied Ihrer Familie stottert.
- Das Stottern Ihres Kindes besorgt Sie.
- Ihr Kind zeigt eine verzögerte Sprachentwicklung.
Wie können Sie Ihrem Kind helfen?
- Konzentrieren Sie sich auf das, was Ihr Kind sagt, und nicht darauf, wie es spricht.
- Fördern Sie die Kommunikation durch aktive Beteiligung am Dialog.
- Begeben Sie sich mit Ihrem Kind auf Augenhöhe und halten Sie Sichtkontakt während des Gesprächs, um dem Kind zu signalisieren, dass es Ihre ganze Aufmerksamkeit hat.
- Geben Sie ein gutes Beispiel, indem Sie sanft und langsam sprechen, ohne dabei zu übertreiben!
- Seien Sie geduldig, lassen Sie sich Zeit und unterbrechen Sie nicht die Aussage Ihres Kindes.
- Helfen Sie ihm bei einer starken Blockade, starten Sie das Gespräch neu, indem Sie das schwierige Wort anbieten oder Fragen mit begrenzten Antwortmöglichkeiten stellen.
- Achten Sie auf Ihre eigenen Reaktionen (genervt, gleichgültig, abwinkend usw.).
- Zwingen Sie es nicht zum Sprechen, vermeiden Sie Druck und ständige Ratschläge.
- Machen Sie Ihr Kind nie lächerlich oder bestrafen es für seine Sprachschwierigkeiten.
- Vermeiden Sie Vergleiche mit anderen.
- Sprechen Sie offen über die Schwierigkeiten mit dem Sprachfluss und trösten Sie es, wenn es darunter leidet.
- Informieren Sie das familiäre und alltägliche Umfeld Ihres Kindes, damit alle diese Kommunikationstipps berücksichtigen.
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