Nach der Entbindung
Hebamme
In den Tagen nach der Entbindung überwacht die Hebamme Ihren Gesundheitszustand und den Ihres Babys. Sie überwacht Ihre Gebärmutter, Ihren Blutverlust und die Heilung eines eventuellen Dammschnitts oder Kaiserschnitts.
Falls Sie stillen, schaut sie sich Ihre Brüste und Brustwarzen an. Sie informiert und begleitet Sie, damit das Stillen unter optimalen Voraussetzungen erfolgen kann.
Zu Hause können Sie sich jederzeit an eine Hebamme wenden, wenn Sie Fragen zu Ihrem Kind oder zu sich selbst haben. Die Hebammen sind im Krankenhaus oder über den Hebammenverband erreichbar.
Wiedereinsetzen der Menstruation
Unter Wiedereinsetzen der Menstruation versteht man die erste Regelblutung nach der Entbindung.
Wenn Sie nicht stillen, setzt die erste Periode innerhalb von 4 bis 6 Wochen nach der Geburt Ihres Babys wieder ein. Wenn Sie stillen, lässt die erste Periode nach der Geburt länger auf sich warten. Sie setzt erst nach dem Abstillen wieder ein. Falls Sie längere Zeit stillen, können Sie etwa 3 Monate nach der Entbindung mit der Menstruation rechnen.
Die Nachuntersuchung bei Ihrem Frauenarzt findet 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung statt.
Rückbildung für das Perineum
Der Damm (das Perineum) besteht aus einer Gruppe von Muskeln, die Ihre Genitalien stützen. Während der Schwangerschaft ist das Perineum großem Druck ausgesetzt. Im Lauf der Entbindung wird das Dammgewebe stark gedehnt, manchmal reißt es oder es wird ein Dammschnitt gemacht.
Normalerweise kehrt die Muskulatur des Perineums nach einiger Zeit zu ihrer alten Form zurück. Dennoch können einige Frauen diese Muskeln nicht mehr richtig kontrollieren und leiden an Harn- oder Stuhlinkontinenz.
In diesem Fall kann der Frauenarzt Rückbildungsgymnastik für das Perineum bei einem Physiotherapeuten verschreiben.
Sexualität
Nach der Entbindung können sexuelle Aktivitäten wieder aufgenommen werden, sobald das Paar dies wünscht und sich dazu bereit fühlt. Dennoch ist es vor Wiederaufnahme des Sexuallebens wichtig, dass der Dammriss (Dammschnitt) verheilt ist.
Fruchtbarkeit nach der Entbindung
Das Ausbleiben der Regelblutung bedeutet, dass der Menstruationszyklus noch nicht wieder eingesetzt hat. Aber auch ohne Monatsblutung kann es zu einem Eisprung kommen. Sie können schwanger werden, selbst wenn Ihre Periode noch nicht eingesetzt hat. Denken Sie also an Verhütungsmittel.
Entgegen der landläufigen Meinung kann auch eine stillende Frau schwanger werden. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt beraten, um ein Verhütungsmittel zu wählen, das mit dem Stillen vereinbar ist.
Leichte Beschwerden
Baby-Blues
Der Baby-Blues ist eine Reaktion auf die Geburt. Es handelt sich um eine depressive Verstimmung, die in den Tagen nach der Entbindung auftritt und sich je nach Frau wie folgt äußert:
- Weinkrämpfe ohne ersichtlichen Grund;
- Überempfindlichkeit;
- Traurigkeit;
- Reizbarkeit;
- Angst.
Die Müdigkeit macht die Sache nicht besser. Der Baby-Blues dauert einige Stunden oder Tage.
Wenn der Baby-Blues länger andauert oder sich verschlimmert, kann er sich zu einer Wochenbett-Depression entwickeln. Fragen Sie Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme um Rat.
Verstopfung
Vorübergehende Verstopfung in den ersten 2 bis 3 Tagen nach der Entbindung ist normal. Hält die Verstopfung an, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder den Mitarbeitern der Entbindungsstation darüber.
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden treten während der Geburt häufig auf. Sie werden durch eine Erweiterung der Venen im Bereich des Afters verursacht, die durch den Druck, den das Gewicht des Bauches ausübt, und eventuelle Verstopfungen hervorgerufen wird.
Hämorrhoiden können sich durch Jucken und Schmerzen bemerkbar machen, manchmal kommt es sogar zu Blutungen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, der Ihnen eine Hämorrhoiden-Salbe verschreiben kann.
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